Produktion
TECHNOLOGIE
Die Anlage hat folgende Kapazität:
Betriebsart: | semi-kontinuierlich |
Arbeitstage pro Jahr: | 330 |
Kapazität pro Std.: | 6,4 to |
Kapazität pro Tag: | 150 to |
Jahreskapazität: | 50.000 to |
Anlagenverfügbarkeit: | 8.000 Std / Jahr |
Tankanlagen: | 6.500 m³ Rohstoff 10.500 m³ Biodiesel |
Tierfette, Altspeiseöle und Fettabscheiderfette sind hochwertige Energiequellen und, wenn sie chemisch verändert (umgeestert) werden, als Treibstoff für Dieselmotoren einsetzbar. In ihrer chemischen Struktur sind sie Triglyceride, das heißt drei langkettige Fettsäuren, die an einem 3-wertigen Alkohol – Glycerin gebunden sind. Ersetzt man in einer chemischen Reaktion, der so genannten Umesterung, das Glycerin durch einen einwertigen Alkohol (z.B. Methanol), so erhält man anstelle des Triglycerides drei Fettsäuremethylester (Biodiesel).
Bei der Umesterung von Triglyceriden mit Methanol (Methanolyse) entstehen aus 1 Mol Triglycerid und 3 Molen Methanol 3 Mole Methylester und 1 Mol Glycerin.
1 Triglycerid + 3 MeOH <=> 1 Glycerin + 3 FAME
Tierfette und Altspeiseöle bestehen hauptsächlich aus Ölsäure CI8:1, der Linolsäure C18:2 und der Linolensäure C18:3. Tierfett hat außerdem einen höheren Anteil an Palmitinsäure C16.
Diese Reaktion läuft normalerweise nur bei höherer Temperatur und erhöhtem Druck ab. Bei Verwendung eines geeigneten Katalysators erfolgt die Umesterung jedoch bei Raumtemperatur und unter Normaldruck. Das BDK Umesterungsverfahren macht sich diesen wirtschaftlichen Vorteil zunutze.
Der in diesem Verfahren durch Umesterung von Tierfetten, Altspeiseölen und Fettabscheiderfetten gewonnene Biodiesel in DIN-Qualität kann ohne Veränderungen (Freigabe des Fahrzeugherstellers ist zu beachten) am Motor als 100%iger Ersatz für aus Mineralöl gewonnenen Dieselkraftstoff verwendet werden. Es ist auch möglich jedes beliebige Mischungsverhältnis mit herkömmlichem Diesel zu verwenden.
Das Produktionsverfahren ist gekennzeichnet durch:
- vollautomatischer Prozessablauf
- hohe Betriebssicherheit
- flexible Anpassung an die Qualität der eingesetzten Öle
- problemloses An- und Abfahren der Anlage, ohne dass dadurch Qualitätseinbußen oder Produktverluste entstehen
- hohe Gesamtwirtschaftlichkeit
- geringer Energiebedarf
- keine Filterabfälle
- keine Abfälle aus Bleichung oder Ähnlichem
- keine Seifenabfälle
NEBENPRODUKTE
Glycerin
Glycerin (Glycerol), chemisch 1,2,3-Propantriol, ist eine farb- und geruchslose, viskose und extrem hygroskopische Flüssigkeit mit süßem Geschmack. Glycerin entsteht zu ca. 10 Gew% bei der Umesterung von FAME. Das bei der Produktion anfallende Glycerin wird aufgrund der eingesetzten Rohstoffe zur Gänze thermisch verwertet.
Düngemittel
Durch die Wahl von Kaliumhydroxid als Katalysator und Schwefelsäure als Neutralisationsmittel kann der getrocknete Feststoff als Düngemittel verkauft werden.
Bioheizöl
Bei der Endreinigung von Biodiesel fällt Bioheizöl an, welches hervorragend als Ersatz für Heizöl schwer verwendet werden kann.
Rohstoffe
Öle und Fette bestehen zum größten Teil aus einer Mischung von Triglyceriden mit verschiedenen Fettsäurezusammensetzungen. Das Kettenlängenspektrum reicht dabei von 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, wobei die verschiedenen Rohstoffe verschiedene Verteilungen aufweisen. Ein Triglycerid mit völlig einheitlicher Kettenlänge wird von der Natur nicht geliefert. Bezüglich der Verteilung der einzelnen Fettsäuren besteht zwischen einem Öl und dem daraus produzierten Biodiesel praktisch kein Unterschied.
Altspeiseöl
Die Zusammensetzung und der Zustand von Altspeiseölen ist sehr unterschiedlich und hängt vom jeweiligen Industriezweig bzw. Sammelsystem und Lieferanten ab.
Tierfett
Die Anteil der verschiedenen Fettsäuren und der Zustand von Tierfetten hängt von der Tierart ab, am meisten Verwendung findet Rindertalg.