Biodiesel
Biodiesel ist ein umweltfreundlicher Treibstoff für Fahrzeuge aller Art mit Dieselmotoren
Biodiesel ist eine Form von erneuerbarer Energie – die Rohstoffe wachsen jedes Jahr auf’s Neue nach.
Biodiesel hilft den Treibhausgaseffekt zu verringern: Bei Ersatz von fossilem Diesel durch Biodiesel werden ca. 2,90 kg Treibhausgase (CO2-äquivalent) eingespart.
Biodiesel spart dadurch Treibhausgaskosten in Höhe von ca. Euro 0,64 / 1 kg Biodiesel ein.
Biodiesel ist praktisch schwefelfrei, damit erreicht es heute schon die härtesten Grenzwerte von weniger als 10 ppm Schwefel im Treibstoff.
Biodiesel hat damit die geringsten Emissionen an schädlichen Schwefelverbindungen (SOx.)
Biodiesel ist durch seine Schwefelfreiheit ein idealer Partner für moderne Abgasreinigung durch Katalysatoren (z.B. Oxicat.)
Biodiesel enthält ca. 10 % Sauerstoff von Natur aus schon im Molekül: dies bedingt die runde und saubere Verbrennung im Motor.
Biodiesel verringert giftige Emissionen von Kohlenmonoxid um die 20 %.
Biodiesel verringert auch die Schademissionen an Kohlenwasserstoffen um die 30 %.
Biodiesel hat eine deutlich sichtbar verringerte schwarze Rußwolke, sonst berüchtigt und typisch für Dieselfahrzeuge, – die Partikel werden um die 40 % verringert.
Biodiesel ist untoxisch und enthält keine giftigen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe im Treibstoff.
Biodiesel hat einen Flammpunkt von über 110°C und ist damit ein sicherer Treibstoff für Transport und Lagerung.
Biodiesel ist bei Unfällen im Wasserbereich deutlich weniger riskant und gefährlich für Forellen, Wasserflöhe und Wasserpflanzen.
Biodiesel wird bei Unfällen im Bodenbereich schnell von Mikroorganismen „verdaut“ und ist nach 3 Wochen über 90 % abgebaut.
Biodiesel hilft die begrenzten Erdölreserven zu schonen: ca. 0,80 kg Mineralöl werden bei Verwendung von Biodiesel statt fossilem Diesel eingespart.
Biodiesel hat eine positive Energiebilanz: für eine Einheit Energie in der Produktion verbraucht werden 3 Einheiten Energie erzeugt, – ganz einfach ein Effekt der in den Rohstoffen gespeicherten Sonnenenergie.
Biodiesel hilft der eigenen Volkswirtschaft durch verringerte Importe und einer verbesserten Handelsbilanz, durch erhöhte Wertschöpfung im eigenen Land und durch Schaffung von neuen Arbeitsplätzen mit Zukunft.
Eigenschaften von Biodiesel
Die Cetanzahl ist das Referenzmaß für die Zündwilligkeit bei Dieselkraftstoffen, analog der Oktanzahl bei Benzin. Je höher also die Cetanzahl eines Dieselkraftstoffs ist, um so besser laufen Zündung und Verbrennung ab und um so weicher und runder läuft der Motorund umso geringer ist der Motorverschleiß. Mineralische Dieselkraftstoffe weisen eine Cetanzahl von ca. 53 – 54 auf. Biodiesel hat ohne Zusätze von umweltgefährdeten Additiven eine Cetanzahl von 58.
Emmisionsverhalten:
Durch den Gehalt von ca. 10% Sauerstoff im Biodieselmolekül verringert sich der Ausstoß von Rußpartikeln um ca. 40%. Besonders in Ballungsräumen wirkt sich die Verwendung von Biodiesel im öffentlichen Nahverkehr besonders gut auf die Luftqualität aus. Die Stadt Graz verwendet für ihre Busflotte fast ausschließlich Biodiesel.
Winterqualität:
Biodiesel der den Anforderungen der EN 14214 entspricht, wie ihn die Biodiesel Kärnten GmbH erzeugt, entspricht den selben Auflagen bezüglich Kälteverhalten wie mineralischer Dieselkraftstoff. Biodiesel hat den zusätzlichen Vorteil, dass sich feste Teilchen, die sich bei Temperaturen unter -20°C bilden, bei Temperaturerhöhung gleichsam wieder auflösen. Mineralischer Diesel muss nach einer Ausflockung bei unter -20°C auf mehr als +15°C erwärmt werden, damit sich alle Feststoffe wieder lösen.
Schmierfähigkeit:
Im Gegensatz zu mineralischem Diesel enthält Biodiesel praktisch keinen Schwefel, besitzt aber eine besonders hohe Eigenschmierfähigkeit und vermindert dadurch den Verschleiß des Moters und der Einspritzpumpe. Prüfstandsversuche haben eine Verschleißminderung um 60% ergeben. Diesel aus Mineralöl verliert mit sinkendem Schwefelgehalt seine Schmiereigenschaft, daher werden synthetische Additive beigegeben. Tests bezüglich der Schmierfähigkeit haben ergeben, dass durch eine Zugabe von 1% Biodiesel zum schwefelarmen Mineralöldiesel die erforderliche Schmierwirkung wieder erreicht wird. Daher wird in Zukunft Biodiesel auch zur umweltfreundlichen Additivierung für mineralische Dieselkraftstoffe verwendet.
Hinweise zur Verwendung
Bei der Umstellung von normalem Dieselkraftstoff auf Biodiesel sind einige Hinweise zu beachten. Es sollte die jeweilige Fachwerkstätte des Fahrzeugherstellers kontaktiert und Informationen über etwaige Umrüstmaßnahmen eingeholt werden. Die Betriebshinweise (z.B. Öl- und Filterwechsel) sind auf alle Fälle zu beachten.
Problemlose Vermischung:
Biodiesel und mineralischer Dieselkraftstoff können problemlos gemischt werden. Eine Umstellung von Dieselkraftstoff auf Biodiesel und umgekehrt ist daher jederzeit möglich.
Der Kraftstofffilter:
Wird von mineralischem Diesel auf Biodiesel umgestellt, so können alte Ablagerungen des Dieselkraftstoffes gelöst werden, die sich im Tank oder in Leitungen gebildet haben. Der Kraftstofffilter kann sich verlegen und sollte daher nach einigen Tankfüllungen gewechselt werden.
Gummiteile und Dichtungsmaterialien:
Manche Gummi- oder Kunststoffmaterialien sind nicht oder nicht ausreichend beständig gegenüber Biodiesel. Nach längerem Kontakt mit Kraftstoff beginnen diese dann aufzuquellen. Es wird daher empfohlen, das Kraftstoffsystem regelmäßig zu kontrollieren und nicht beständige Materialien ggf. zu tauschen. Als beständige Materialien gelten Fluorkautschuk (FPM) oder nitrilhaltige Elastomere.
Lack:
Manche Lackarten (z.B. Kunstharzlacke) sind bei Einwirkung von Biodiesel nicht beständig. Gelangt z.B. beim Betanken Biodiesel auf solche Lackschicht, so kommt es nach einiger Zeit zu einer Aufweichung oder Ablösung. Betroffene Lackstellen sollten daher sofort abgewischt werden. Viele Hersteller verwenden bereits hochwertige und beständige 2-Komponenten-Lacke.
Motoröl:
In Einzelfällen kann es zu einer Verdünnung des Motoröls mit unverbranntem Kraftstoff kommen. Und zwar insbesondere dann, wenn das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum bei schwacher Belastung betrieben wird. In diesem Fall sollte ein Motorölwechsel vorgezogen werden. Bei manchen Motortypen tritt die Ölverdünnung stärker, bei den meisten aber wenig oder gar nicht in Erscheinung. Ein Anstieg des Motorölspiegels ist ein deutliches Zeichen für eine erhöhte Motorölverdünnung. Der Ölspiegel sollte daher regelmäßig kontrolliert werden. Auf alle Fälle ist eine geeignete Ölqualität (vom Hersteller vorgeschrieben) zu verwenden.
Wintertauglichkeit:
Reiner Biodiesel ohne Zusätze besitzt einen Stockpunkt von bis zu -12 °C. Unter der Voraussetzung eines guten Zustandes von Fahrzeug und Batterie sollte es bis zu dieser Temperatur keine Startschwierigkeiten geben. Bei tieferen Temperaturen beginnen sich – wie auch beim normalen Dieselkraftstoff – feste Bestandteile abzusetzen, die dann den Kraftstofffilter verlegen können. Für tiefere Temperaturen wird wintertauglicher Biodiesel angeboten, so dass im Normalfall Biodiesel das ganze Jahr über eingesetzt werden kann.
Die Lagerung:
Bei der Lagerung von Biodiesel ist mit der gleichen Sorgfalt vorzugehen, wie bei der Lagerung von mineralischem Dieselkraftstoff. Es sollten keine innen lackierten Lagertanks verwendet werden, da der Lack aufgelöst werden könnte. Da Biodiesel eine hygroskopische (=wasseranziehende) Flüssigkeit ist, ist besonders darauf zu achten, Wasserzutritt zum Kraftstoff zu verhindern. Der Lagertank ist vor einer direkten Sonnenbestrahlung zu schützen. Der Flammpunkt von Biodiesel mit über 100 °C vereinfacht Transport und Lagerung.
Biodiesel aus unserer Anlage entspricht der Norm EN 14214
(Anforderungen & Prüfverfahren)
Eigenschaften | Einheit | Grenzwert min. |
Grenzwert max.
|
Prüfverfahren |
Estergehalt | % | 96,5 | EN 14103 | |
Dichte bei 15 °C | kg / m³ | 860 | 900 | EN ISO 12185 |
Kinematische Viskosität bei 40 °C | mm2/s | 3,5 | 5,0 | EN ISO 3104 |
Flammpunkt im geschlossenen Tiegel nach Pensky-Martens |
°C | 101 | — | EN ISO 3679 |
Grenzwert der Filtrierbarkeit (CFPP) 01.04. bis 30.09. 01.03. bis 31.03. 01.10. bis 28.02. im Monat Oktober ist mit Vorliegen von Übergangsware zu rechnen |
°C
|
—
|
+5
|
EN 116 |
Schwefelgehalt (Massenanteil) | mg/kg | — | 10 | EN ISO 20884 |
Cetanzahl | — | 51 | — | EN ISO 5165 |
Asche (Massenanteil) | % | — | 0,02 | ISO 3987 |
Wassergehalt (Massenanteil) | mg/kg | — | 500 | EN ISO 12937 |
Gesamtverschmutzung (Massenanteil) | mg/kg | — | 24 | EN 12662 |
Korrosionswirkung auf Kupfer (3 h bei 50 °C) |
Korrosionsgrad | EN ISO 2160 | ||
Oxidationsstabilität, Induktionszeit | h | 8 | EN 14112 | |
Säurezahl | mg KOH/g | — | 0,5 | EN 14104 |
Linolensäuremethylester | % | 12 | EN 14103 | |
FAME mit > 4 Doppelbindungen | % | — | 1 | EN 15779 |
Methanolgehalt (Massenanteil) | % | — | 0,2 | EN 14110 |
Monoglyceride (Massenanteil) Diglyceride (Massenanteil) Triglyceride (Massenanteil) Freies Glycerin (Massenanteil) Gesamtglycerin (Massenanteil) |
% % % % % |
— — — — — |
0,7 0,2 0,2 0,02 0,25 |
EN 14105 |
Iodzahl | g Iod/100g | — | 120 |
EN 14111 |
Phosphorgehalt (Massenanteil) | mg/kg | — | 4 | EN 14107 |
Alkaligehalt (NA + K) | mg/kg | — | 5 | EN 14538 |
Erdalkaligehalt (Ca + Mg) | mg/kg | — | 5 | EN 14538 |
NA.7 Zu 5.4.3 der EN 14214
Klimatisch abhängige Anforderungen für FAME als Blendkomponente
Für die Produktion von Dieselkraftstoff sind zu erfüllen
– für Sommerware die Anforderungen der Klasse a (Cloud Point +13°C, CFPP +10°C)
– für Winterware die Anforderungen der Klasse c (Cloud Point +5°C, CFPP 0°C)
Der Monoglyceridgehalt nach Tabelle 3b wird für das ganze Jahr mit der Klasse 5 (max. 0,70 % m/m) festgelegt.